Das BBK hat den gesetzlichen Auftrag für den Bund Risikoanalysen im Bevölkerungsschutz zu erarbeiten. Dieser gesetzliche Auftrag leitet sich aus § 18 Absatz 1 Satz 1 des Zivilschutz- und Katastrophenhilfegesetzes des Bundes (ZSKG) ab.

Die Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz dient als Instrument der vorausschauenden und strukturierten Beschäftigung mit möglichen bundesrelevanten Gefahren und den bei ihrem Eintritt zu erwartenden Auswirkungen auf die Bevölkerung, ihre Lebensgrundlagen und die öffentliche Sicherheit und Ordnung. Ihre Ergebnisse sollen als Informations- und Entscheidungsgrundlage dienen und somit eine risiko- und bedarfsorientierte Vorsorge- und Abwehrplanung im Zivil- und Katastrophenschutz ermöglichen.

 

Im Rahmen der Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz hat sich eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe unter Leitung des BBK mit der Gefahr eines Erdbebens in der Niederrheinischen Bucht, nahe der Großstadt Köln, intensiv auseinandergesetzt. Die Ergebnisse können dem Ende 2020 veröffentlichten Bundestagsbericht zur Risikoanalyse entnommen werden. Diesen können Sie unter folgenden Link abrufen:

 

https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/238/1923825.pdf

 

Grundsätzlich beschäftigt sich die Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz mit jährlich wechselnden Gefahren. Ein kontinuierliches Monitoring bspw. des Erdbebenrisikos in Deutschland oder gar europa- bzw. weltweit ist deshalb nicht Teil des gesetzlichen Auftrags.

 

Auf Bundesebene ist die Behörde, die sich originär mit dem Thema "Erdbeben" befasst die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR, https://www.bgr.bund.de/DE/Home/homepage_node.html). Zusätzlich ist in diesem Zusammenhang das Deutsche GeoForschungsZentrum (GFZ, https://www.gfz-potsdam.de/startseite/) zu nennen, welches auch die Erdbebenzonierungskarte für Deutschland erstellt.

 

Hier finden Sie ergänzend Publikationen des BBK zum Thema Erdbeben (für Kinder- und Jugendliche, Krankenhäuser, baulicher Bevölkerungsschutz

https://www.bbk.bund.de/SiteGlobals/Forms/Suche/Servicesuche_Formular.html?nn=20692&resourceId=25542&input_=20692&pageLocale=de&templateQueryString=erdbeben&submit.x=0&submit.y=0

 

Gerne möchten wir Sie in diesem Zusammenhang auch darauf hinweisen, dass die Entwicklung eines Erdbebenfrühwarn- und Reaktionssystems aktuell Gegenstand der Forschung ist. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte und von der RWTH Aachen geleitete Projekt „ROBUST“ befasst sich, auch unter Bezug auf die o. g. Risikoanalyse „Erdbeben“, mit dieser Thematik. Informationen zu diesem Projekt finden Sie unter:

https://www.cwe.rwth-aachen.de/projekte/erdbebeningenieurwesen-projekte/robust/

 

Abschließend möchten wir gerne auch auf einen aktuellen Beitrag in der WDR Lokalzeit Köln vom 04.01.2021 hinweisen. In diesem ging es um die genannte Risikoanalyse Erdbeben. Dort wird auch das Thema Frühwarnung angesprochen und erläutert worin die Herausforderung eines Frühwarnsystems für Deutschland, in diesem Fall für die Niederrheinische Bucht und den Großraum Köln liegt. Den Beitrag können Sie in der WDR-Mediathek unter folgenden Link abrufen:

 

https://www1.wdr.de/fernsehen/lokalzeit/koeln/videos/video-lokalzeit-aus-koeln---1096.html (der Beitrag beginnt ab Minute 09:55)